Donnerstag, 26 Oktober 2017 09:00

Billard: Das Spiel mit den bunten Kugeln - Panorama - Nachrichten - Mittelbayerische

Freizeit

Eine der beliebtesten Möglichkeiten des Kneipensports ist das Billard. Sie begeisterte schon den Adel Von Bastian Schmidt

26. Oktober 2017 11:53 Uhr

Der englische Spieler Stuart Bingham spieltbei den Betfred Snooker Weltmeisterschaften im Crucble Theatre in Sheffield. Foto: dpa
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Eine der beliebtesten Möglichkeiten des Kneipensports ist das Billard. Schon seit dem 16. Jahrhundert ist das Spiel mit den kleinen bunten Kugeln Bestandteil der europäischen Gesellschaft. Dabei war es in seinen Anfängen keineswegs ein Spiel, das nur dem „kleinen Mann“ vorbehalten war. Sowohl bei der schottischen Königin Maria Stuart als auch am französischen Hof unter König Karl IX. soll Billard bereits Anklang gefunden haben. In der Folgezeit entwickelten sich überall auf der Welt verschiedene Varianten des Spiels. Im Frankreich des 18. Jahrhunderts entstand mit Carambolage eine Variante, bei der das sonst übliche Einlochen der Kugeln entfiel, während sich in England und den USA das Lochbillard in verschiedenen Formen weiterentwickelte.

Vor allem in den 80er-Jahren war Billard in Deutschland sehr beliebt

Einen weltweiten Popularitätsschub erhielt das Spiel Ende der 1960er Jahre, als sich die BBC dazu entschied, ihren Zuschauern anhand von regelmäßigen Billardübertragungen die Vorteile des Farbfernsehens näherzubringen. In den 1980er Jahren erreichte der Amateur-Billardsport in Deutschland einen Höhepunkt. „In dieser Zeit war Billard ein echter Kneipensport, denn es war üblich, dass in einer gut sortierten Kneipe zumindest ein Billardtisch für die Gäste zur Verfügung stand“, erklärt Ekkhard Schneider-Lombard, ehemaliger Zweitligaspieler und seit rund vier Jahren Übungsleiter des Pool Billard Club Regensburg (PBC).

Wir wollen die Leute für den Sport begeistern. Und es macht einfach mehr Spaß, wenn man versteht, wieso ein Stoß funktioniert hat oder eben auch nicht.

Ekkhard Schneider-Lombard, Übungsleiter des Pool Billard Club Regensburg

Heute konzentriert sich Billard eher auf Sportbars. So kommt es, dass sich Billard-Fans in den letzten Jahren verstärkt in Vereinen zusammengeschlossen haben, um ihrem Sport nachzugehen. Seit 1995 kann man das in Regensburg beispielsweise beim PBC. Jeden Dienstag findet im Clixx in der Galgenbergstraße das Vereinstraining unter der Leitung von Schneider-Lombard statt, zu dem Interessierte herzlich eingeladen sind. „Wir wollen die Leute für den Sport begeistern. Und es macht einfach mehr Spaß, wenn man versteht, wieso ein Stoß funktioniert hat oder eben auch nicht“, sagt er.

Ein Sport für jedermann

„Billard ist ein Sport für jedermann, vom Jugendlichen bis zum Rentner“, betont Wolfgang Heider, 1. Vorstand des PBC Regensburg. „Uns geht es vorwiegend um den Spaß am Spiel und die Geselligkeit.“ Um den Spaß geht es auch den beiden Regensburger Freunden Philipp und Patrick, die sich regelmäßig im „Central“ zum Spielen treffen. „Billard ist die perfekte Nebenbeschäftigung“, sagen die beiden. Wie die meisten Hobbyspieler bevorzugen die zwei das sogenannte 8-Ball-Poolbillard.

Billard ist die perfekte Nebenbeschäftigung.

Das Motto der Regensburger Billard-Spieler Philipp und Patrick

Insgesamt unterscheidet man beim Billard mittlerweile rund 35 verschiedene Spielvariationen wie Poolbillard, Snooker oder Carambolage. Die populärste Spielform unter den Hobbyspielern ist das Poolbillard. Es gibt beim Poolbillard verschiedene Spielvarianten, wie das 8-Ball, das 9-Ball und das 10-Ball. Grundsätzlich geht es darum, die farbigen Bälle (Objektbälle) mithilfe der weißen Spielkugel in einer der sechs Taschen des Tisches zu versenken. Die weiße Kugel wird dabei immer mit einem Queue (Spielstock) angespielt. Die fünfzehn farbigen Kugeln teilen sich in sieben komplett farbige Kugeln (die Vollen, Nummerierung von 1 bis 7) und sieben nur zum Teil farbige Kugeln (die Halben, Nummerierung 9 bis 15) sowie eine schwarze Kugel (Nummer 8) auf.

Drei Spielvarianten sollen im
Folgenden vorgestellt werden

Die Variante des 8-Ball ist unter Hobbyspielern am weitesten verbreitet. Hierbei wird mit allen 15 farbigen Kugeln gespielt, wobei ein Spieler versucht, die halben zu versenken und der andere die vollen. Wer welche Farbe spielen muss, entscheidet sich nach dem Anstoß (Break), bei dem die weiße Kugel auf die in einer Dreiecksform aufgebauten Spielkugeln gespielt wird. Versenkt ein Spieler beim Break eine Kugel, so spielt er die entsprechende Farbe und er hat einen weiteren Stoß. Gelingt es ihm nicht, so ist der andere Spieler an der Reihe.

In welche der sechs Taschen eine Kugel gespielt wird, muss, abgesehen vom Anstoß, beim 8-Ball angesagt werden. Spielt man versehentlich mit der weißen Kugel als Erstes eine Kugel des Gegners an oder springt eine Kugel vom Tisch, so liegt ein Foul vor. In diesem Fall ist der andere Spieler an der Reihe und kann sich die weiße Kugel an eine Stelle seiner Wahl auf den Tisch legen (Ball in Hand). Gerade unter Hobbyspielern gibt es nach einem Foulspiel allerdings verschiedene Möglichkeiten, wie dieses geahndet wird. Wichtig ist nur, dass man sich vor dem Spiel auf eine Variante einigt. Hat ein Spieler alle seine Kugeln in die Taschen gespielt, muss zum Abschluss einer Partie die schwarze Nummer 8 eingelocht werden. Der Spieler, dem das als erster gelingt, hat die Partie gewonnen.

Eine andere Variante des Poolbillards ist das 9-Ball. Hierbei werden nur die Kugeln von 1 bis 9 rautenförmig aufgebaut. Es muss immer die Kugel mit der niedrigsten Zahl mit der weißen angespielt werden. Gewonnen hat der Spieler, der die Nummer 9 versenkt. Es ist erlaubt, durch eine Kombination jede beliebige Kugel zu versenken (auch die Nummer 9, was gleichbedeutend mit dem Sieg ist), solange als Erstes die niedrigste noch auf dem Tisch liegende Nummer angespielt wurde. Beim 9-Ball muss nicht angesagt werden, welche Kugel in welche Tasche gespielt wird.

Bei der 10-Ball-Variante wird mit den aufsteigenden Kugeln bis 10 gespielt. Das Spielprinzip gleicht dem des 9-Ball, nur dass die jeweiligen Stöße hier wieder angesagt werden müssen.

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