Mittwoch, 07 Juni 2017 09:00

Pionierarbeit im Billardsport für Rollis - Sport aus Regensburg - Mittelbayerische

Behindertensport

Harvey Joey Bruch, der den Vergleichkampf in Burglengenfeld initiierte, besiegt mit dem deutschen Team Österreich erneut. Von Josef Schaller, MZ

07. Juni 2017 16:48 Uhr

Der Regenstaufer Harvey Joey Bruch – hier im Hintergrund – initiierte den dritten Vergleichskampf.Foto: Schaller
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Regenstauf.Mit 13:8 hat die deutsche Mannschaft den Ländervergleichskampf gegen Österreich im Pool-Billard für Rollstuhlfahrer gewonnen, den der „AlternativSport Städtedreieck“ erstmals ausrichtete. Im deutschen Team dabei war auch der Regenstaufer Harvey Joey Bruch, der nach dem sportlichen Wettbewerb eine positive Bilanz zog: „Es ist super, dass dieser Wettkampf beim AlternativSport Städtedreieck realisiert wurde. Dadurch wird auch die Stadt Burglengenfeld positiv dargestellt. Es wäre toll, wenn weitere Rollstuhlfahrer im Umkreis auf uns aufmerksam und sich für diesen Sport begeistern würden.“

Schon der dritte Sportvergleich

Es war bereits das dritte Aufeinandertreffen beider Teams. Bei den Wettkämpfen 2015 in Passau und 2016 in Wien hatte die deutsche Mannschaft ebenfalls die Nase vorne. Die Initiative zu dieser Veranstaltung in Burglengenfeld ging von Harvey Joey Bruch aus Regenstauf aus. Selbst Mitglied beim „AlternativSport Städtedreieck“ sei er nach Jahren auf der Suche nach gleichwertigen Gegnern auf diesen Wettbewerb gestoßen, erzählt er. Bereits in den ersten beiden Wettkämpfen hatte Joey, wie er von seinen Vereinskollegen genannt wird, der deutschen Mannschaft zum Sieg verholfen. Um Sponsoren hat sich der Deutsch-Amerikaner auch gekümmert. Der Wettkampf, an dem nur Behinderte teilnehmen, wird nämlich von der Deutschen Billard Union (DBU) nicht unterstützt.

Geringfügige Umbauten im Vereinsheim – unter anderem musste eine Wand entfernt werden – waren notwendig, um Platz für Zuschauer zu schaffen, wie Andreas Duschinger, Geschäftsführer des „AlternativSport Städtedreieck“ sagte. Behindertengerecht war das Vereinsheim schon vor einigen Jahren hergerichtet worden – „wegen Joey“, so der Geschäftsführer.

Beide Teams bestanden aus sechs Akteuren. Die Spieler des deutschen Teams kamen unter anderem aus Ulm, Passau und Asperg. Einer war extra für diesen Wettkampf aus Thailand angereist. „Die Zusammensetzung der deutschen Mannschaft ergibt sich fast automatisch“, sagte Teamleiter Michael Moyses aus Passau. In Deutschland seien behinderte Poolplayer kaum organisiert. „Wer Zeit hat, darf mitspielen.“ Besondere Vorbereitungen für dieses Turnier habe es nicht gegeben. „Als Teamleiter bin ich nur der organisatorische Part der deutschen Spieler“, so Moyses. Eine offizielle Nationalmannschaft für behinderte Pool-Billard-Spieler gibt es nicht. Aber immerhin durften die deutschen Spieler das offizielle Trikot der Nationalmannschaft tragen.

Aktive Rollstuhl-Szene in Österreich

Ganz anders beim österreichischen Team, das von Michael Neumann aus Klagenfurt gecoacht wird. „Wir in Österreich haben eine sehr aktive Rollstuhl-Szene“, sagte er. Die Spieler müssten sich erst für diesen Wettkampf qualifizieren. Außerdem gebe es regelmäßige Kadertrainings. Geholfen hat es den Österreichern bisher nicht, wie man an den Ergebnissen der bisherigen Ländervergleichskämpfe sehen kann.

Gespielt wurde unter der Turnierleitung von Jürgen Gau auf fünf Tischen „8Ball“ und „9Ball“ drei Runden mit jeweils vier Einzel und einem Doppel sowie in der vierten Runde mit sechs Einzel – und das sehr erfolgreich.

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