Fulda
Im Al Arabi Sports Club besiegte Hohmann im Finale den Philippiner Antonio Gabica mit 13:7 und sicherte sich zum zweiten Mal nach 2003 den WM-Titel im 9-Ball. Hohmann ist nach dem Amerikaner Earl Strickland erst der zweite Spieler, der den prestigeträchtigsten WM-Titel im Poolbillard ein zweites Mal gewann. Einen weiteren WM-Titel sicherte sich Hohmann im Jahr 2006 in der Disziplin 14.1 und ist somit dreifacher Weltmeister.
Vor der stattlichen Kulisse von 1000 Zuschauern hatte Hohmann nicht nur mit seinem Gegner zu kämpfen, sondern auch mit den zahlreichen philippinischen Fans, die ihren Landsmann anfeuerten. Viele Philippiner arbeiten in Katar und kamen zum Finale, um Gabica vor Ort zu unterstützen. "Die Fans schreien wie im Fußballstadion", beschreibt Hohmann die Atmosphäre. "Ich muss somit nicht nur gegen meinen Gegner spielen, sondern auch gegen hunderte Fans, die ihren Landsmann anfeuern."
Keine leichte Aufgabe, Hohmann meisterte sie jedoch mit Bravour. Ab dem Achtelfinale hatte der Fuldaer nur philippinische Gegner. In dem asiatischen Land ist Poolbillard Nationalsport und die erfolgreichen Spieler sind bekannte Sportstars. So auch der Ex-Weltmeister Francisco Bustamante, mit dem es Hohmann in der Gruppenphase zu tun hatte. Nach seiner Auftaktniederlage gegen Lo Li Wen (Taiwan, 4:9) bezwang Hohmann den Iraner Mehdi Rasekhi mit 9:2 und Bustamante mit 9:6.
"Mein Auftaktmatch habe ich verloren, weil ich zu Turnierbeginn aufgrund meiner 20-stündigen Anreise und diverser Turniervorbereitungen vier Tage nicht gespielt hatte", erklärt Hohmann. "Hinzu kam ein Jetlag, den ich während der ganzen Turnierwoche hatte."
Trotzdem überstand der 34-Jährige die Gruppenphase, in der 128 Spieler an den Start gingen, zog in die Runde der besten 64 Akteure ein und traf hier auf den Japaner Tohru Kuribayashi. Hohmann lag bereits 2:7 in Rückstand, drehte jedoch die Partie und gewann letztlich mit 11:10. "Dieses Spiel lief wie viele während des Turniers. Ich habe in der zweiten Hälfte des Matches aufgedreht und meine ganze Erfahrung aus 20 Jahren Billard eingesetzt", berichtet Hohmann. "Ich bin mental stark und habe nie daran gezweifelt, dass ich das Turnier gewinnen kann." Zum Ausdruck brachte Hohmann dies auch auf seiner Facebook-Fanpage und zitierte Winston Churchill: "Never, never, never, never give up" – Gebe niemals auf.
Gegen Hohmanns spielerisches Können und seine mentale Stärke hatte in der Runde der besten 32 der bis dato amtierende 9-Ball-Weltmeister Darren Appleton (Großbritannien) beim 11:5 keine Chance. Danach begann Hohmanns Siegesserie gegen die Philippiner. Im Achtelfinale gegen die ehemalige Nummer zwei der Welt, Dennis Orcollo (11:8), im Viertelfinale gegen Jeferry De Luna (11:7), im Halbfinale gegen Carlo Biado (11:4) und im Endspiel gegen Antonio Gabica (13:7).
"Ich bin sehr glücklich mit meinen aktuellen Erfolgen", berichtet Hohmann, der nun bereits wieder bei einem Turnier in Baltimore (USA) am Billardtisch steht.
Der in Fulda lebende Dominic Jentsch überstand nach Siegen gegen Khaled A. Faraj (Ägypten, 9:5) und Hunter Lombardo (USA, 9:3) sowie einer Niederlage gegen Antonio Gabica (Philippinen, 7:9) ebenfalls die Gruppenphase der 9-Ball-WM. In der Runde der letzten 64 zog der 21-Jährige gegen Ohi Naoyuki (Japan) jedoch mit 5:11 den Kürzeren und schied aus. Für Jentsch steht jedoch bereits heute das nächste große Turnier an. Mit Ralf Souquet bildet er das Team Deutschland beim World Cup of Pool, der Team-Weltmeisterschaft in der York Hall in London. Erstmals wird dieses Event im deutschen Fernsehen übertragen. Jentsch und Souquet haben schon heute Nachmittag ab 14.30 Uhr auf Sport1 ihren ersten Auftritt....